Pressemitteilung: Auslastung der Männerschutzwohnungen bundesweit
2. April 2020
Momentaufnahme Männerschutzwohnungen: sie sind bundesweit nahezu ausgelastet. Erste Träger sorgen vor, falls die Anfragen zunehmen.
In Zusammenhang mit der Corona-Krise mehren sich Annahmen über die Zunahme von Häuslicher Gewalt. Ursache ist die Verringerung der sozialen Distanz im häuslichen Umfeld. Die entstehenden Situationen häuslicher Enge können zum vermehrten Aufbrechen von Konflikten führen, die bis dahin womöglich gedeckelt waren. Auch Männer sind gewaltbetroffen, üblicherweise in bis zu 20 Prozent aller Fälle von Partnerschaftsgewalt.
Bundesweit gibt es aktuell sieben Einrichtungen, die für gewaltbetroffene Männer neben spezifischer Beratung auch Schutzangebote vorhalten. Diese Angebote werden meist Männerschutzwohnungen genannt, einige bieten im Bedarfsfall auch den Kindern der Männer Schutz.
Derzeit sind die Wohnungen wie folgt ausgelastet (Momentaufnahme, Stand 26. März):
Angebot | Träger | vorhandene Plätze | belegt |
Männerhaus Leipzig | LEMANN e.V. | 3 | 3 Männer, 2 Kinder |
Männerschutzwohnung Dresden | Männernetzwerk Dresden e.V. | 3 | 3 |
Männerschutzwohnung Plauen | Weissenberg e.V. Plauen | 3 | 1 |
Männerzuflucht Oldenburg | MännerWohnHilfe e.V. Oldenburg | 2 | 1 |
Männerschutzwohnung Stuttgart | Sozialberatung Stuttgart | 2 | 2 |
Adami – Männerschutzwohnung Augsburg | SKM Augsburg | 2 | 0 |
Riposo – Männerschutzwohnung Nürnberg | Caritas Nürnberg | 3 | 2 |
Einige Männerschutzprojekte bauen derzeit innerhalb der regionalen Hilfenetzwerke zusätzliche Unterbringungsmöglichkeiten auf, um auf steigende Bedarfe reagieren zu können. Gegebenenfalls wird auch überregional vermittelt.
Für die Bundesfach- und Koordinierungsstelle Männergewaltschutz ist die aktuelle Entwicklung Anlass, auf die Möglichkeiten von Beratung und Schutz für Männer hinzuweisen. Informationen und Kontakte zu den Männerschutzangeboten sind dazu auf www.maennergewaltschutz.de zusammengefasst. Die aufgeführten Männerschutzwohnungen sind telefonisch und per Mail erreichbar. Weitere männerspezifische Beratungsangebote mit Umkreissuche sind auf www.maennerberatungsnetz.de gelistet.
Mögliche Neuaufnahmen in die Einrichtungen werden nach den letzten Reisezielen gefragt und im Falle drohender Ansteckung nicht aufgenommen. Die Ausstattung der Betreuer*innen mit Mundschutz und Desinfektionsmitteln kann derzeit nicht vollständig gewährleistet werden.
Für weitere Fragen steht zur Verfügung:
Enrico Damme, Fachreferent Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, Erna-Berger-Str. 17, 01097 Dresden, Tel.: 0351-27566887, Funk: 0176-63260831, Mail: enrico.damme@maennergewaltschutz.de
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