Sachsen veröffentlicht deutschlandweit erste Richtlinie, die Männer*schutzeinrichtungen regulär fördert
12. August 2021
Mit dem heutigen Tag (12. August 2021) tritt die überarbeitete Version der „Richtlinie zur Förderung der Chancengleichheit“ in Sachsen in Kraft. Damit ist der Freistaat das erste Bundesland, das die Förderung von Männer*schutzeinrichtungen als Gegenstand jenseits von Pilot- oder Modellprojekten aufnimmt.
Die sächsische Gleichstellungsministerin, Katja Meier von den Grünen, dazu: „Die neue Richtlinie ist ein Meilenstein für die Arbeit in den Bereichen Gleichstellung, Geschlechtervielfalt, Antidiskriminierung und Gewaltschutz in Sachsen. Betroffene von Diskriminierung und Gewalt können zukünftig besser beraten und unterstützt werden. Alle von geschlechtsspezifischer Gewalt betroffenen Menschen in Sachsen sollen ausreichende und gut zugängliche Schutz- und Hilfsangebote erhalten. Außerdem können wir mit der neuen Richtlinie die bestehende Hilfestruktur zum Schutz vor häuslicher Gewalt erweitern und die Angebote auch qualitativ verbessern. Modellhaft eingeführte Projekte wie die Männerschutzwohnungen und das Schutzhaus für geflüchtete Frauen können jetzt dauerhaft betrieben werden.“
Nach einer Pilotprojektphase von 2016 – 2021 wird jetzt erstmals eine kontinuierliche Förderung von Einrichtungen zum Schutz von Männer*n vor häuslicher Gewalt möglich. Diese für die sächsische Männer*arbeit wichtige gleichstellungspolitische Entscheidung erfolgte auf der Grundlage der Evaluation des Pilotprojektes Männerschutzwohnungen Sachsen.
Der LAG Jungen- und Männerarbeit Sachsen e.V. und die Bundesfach- und Koordinierungsstelle Männergewaltschutz danken im Namen der sächsischen Akteur*innen im Bereich des Schutzes von Männern vor Gewalt dem Sächsischen Staatsministerium für Justiz, Demokratie, Europa und Gleichstellung (SMJusDEG) für die verbesserten Förderbedingungen und dem Iris e.V. als beauftragtes Institut für die Evaluation.
Link zur Richtlinie: https://www.revosax.sachsen.de/vorschrift/19267
* Wir respektieren geschlechtliche und sexuelle Vielfalt.